LUMEN. Museum der Bergfotografie, 24.02.204, 11:00 Uhr – 12:00 UhrKuratoren: Richard Piock und Martin Kofler In Zusammenarbeit mit TAP Tirol Archiv PhotographieDie Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt
Wer denkt nicht sofort an die Gipfelkreuze, die „Stoanmandln“, das Rot-Weiß-Rot der Wegmarkierung, wenn es um Zeichen auf Bergen geht. Sie sind Ausdruck von „Nähe“ zum Himmel, Orientierung, der Eroberung, Kommunikation oder Ausdruck gleicher Gesinnung/Tradition. Manche Zeichen mahnen zu Demut oder Gedenken. Weltweit stehen technische Bauten am Berg für „Unterwerfung der Natur“ durch den Menschen. In Zeiten der Urbanisierung und Entfremdung von der Natur werden Berge, Berglandschaften zu Marketinginstrumenten.
Aber auch die Natur selbst gestaltet Zeichen -nachhaltiger, weniger aufdringlich, einfühlsamer, als wir Menschen es tun. Zeichen bezeugen gleichfalls die Geschichte des Berges, seine „Geburt“, von Muschelkalk bis Vulkangestein. Auch Pflanzen, die nur oben am Berg überleben und damit „biologische Höhenmesser“ darstellen, sind Zeichen. Und schließlich wissen Menschen, die in den Bergen leben, die Zeichen der Natur am Berg zu deuten: Wolken kündigen Regen, stürmisches Wetter oder Föhn an. Seit dem Beginn der Fotografie 1839 halten Fotografinnen und Fotografen diese Zeichen fest. Anno dazumal, weil diese typisch für einen Berg, eine bestimmte Region waren, auch als Beweis für das Erreichen eines Zieles wie des Gipfels. Bergfotografen der Gegenwart wie Peter Mathis oder Robert Boesch bilden solche natürliche wie künstlich geschaffene Zeichen als Motive für die Einsamkeit, die Ruhe, die Erhabenheit am Berg ab.
Foto: Gipfelkreuz und Hubschrauber am Zinalrothorn (4.221 m), bei Zermatt in den Walliser Alpen/Schweiz, 2007, Fotograf: Robert Bösch.