Von Hüten über Hemdkragen bis zu Hosenträgern: Im Emmental entscheidet die Bevölkerung in einem Pionierprojekt, welche Objekte ihr Regionalmuseum aussondert und was damit geschieht. Es demokratisiert damit ein Vorgehen, das jedes Museum kennt: die Deakzession, also den Abbau der eigenen Sammlung. Das Chüechlihus in Langnau, eines der größten Regionalmuseen der Schweiz, geht dabei innovative Wege: In einem europaweit, wenn nicht sogar weltweit einzigartigen Projekt lässt es die Bevölkerung entscheiden, was das Museum weggibt und was mit den Objekten geschieht.
Ein Museum braucht nicht 20 Gehstöcke und 12 Spinnräder. Über 2000 Objekte hat die Museumsleitung zusammen mit dem sogenannten Objektrat in einem ersten Schritt ausgesondert. Neben der Vertretung aus Museum, Verwaltung und Politik sitzen auch fünf zufällig ausgeloste Bürgerinnen und Bürger aus Langnau in diesem Gremium.
Welche Auswirkungen diese Aktion hatte und hat, ist diesem Artikel zu entnehmen. Vielleicht ein Projekt zum Nachmachen auch hier in Südtirol?
ICOM Österreich hat übrigens zum Thema Entsammeln einen detaillierten Handlungsleitfaden herausgegeben. Dieser steht unter dem folgenden Link zum Download bereit: http://icom-oesterreich.at/publikationen/deakzession-entsammeln