Vor fünfzig Jahren wurde das Landwirtschaftsmuseum Brunnenburg eröffnet, damit ist das private Museum eines der ältesten in Südtirol. Bei der Jubiläumsfeier wurde nun die Ausstellung „Homo ferens – Frauen tragen“ eröffnet und die dazugehörige Publikation vorgestellt und es wurde ordentlich gefeiert. Alles begann mit der Begeisterung und dem Forschungsdrang dreier junger Leute: Siegfried de Rachewiltz, Peter Lloyd und Franz Haller erkannten, dass ein großer Teil der bäuerlichen Tradition im Begriff war zu verschwinden, und sie beschlossen, selber aktiv zu werden. Sie sammelten die einschlägigen Begriffe, die „Wörter“ der materiellen bäuerlichen Kultur Südtirols, d.h. jene, die einst bei der landwirtschaftlichen Arbeit, im Stall, auf den Feldern und auf den Almen gebräuchlich waren. Im Laufe der jahrelangen Forschungen entstanden Fachbücher und Dokumentarfilme sowie ein einzigartiger Kultur-Ort, an dem all die Gegenstände und Werkzeuge, die das Überleben am Steilhang ermöglicht hatten, aufbewahrt wurden und werden. Von Anfang an war den Museumsmachern klar, dass die größte Herausforderung für die Alpenbewohner der Transport war. Die Möglichkeit, Tiere zu beladen oder Lasten auf Rädern zu bewegen, war in den Bergen sehr begrenzt, so dass die Bauern Alternativen finden mussten. In den verschiedenen Gebieten wurden unterschiedliche Transportmittel und -techniken eingesetzt. „Homo ferens – Frauen tragen“ ist deshalb auch der Titel der Jubiläumsausstellung und des Buches, die diesen Festtag des Museums Brunnenburg krönen. Vorstand und Geschäftsführung und alle Mitglieder des Museumsverbands gratulieren Siegfried de Rachewiltz, Gründungsmitglied und Förderer des Museumsverbands und seinem Sohn Michi de Rachewiltz, Museumsleiter und Mitglied des Vorstands im Museumsverband herzlich und wünschen weiterhin viel Kraft für die Museumsarbeit und den Kampf um den Erhalt und das Weitertragen des alpinen Kulturerbes. Ad multos annos!
Fotos: ©Brunnenburg