🌐

Südtiroler Museumstag zum Thema „Nachhaltigkeit“

Foto: Autonome Provinz Bozen Südtirol / Notburga Siller
„Die Rolle der Museen“ auf dem Weg zur Nachhaltigkeit wurde beim 15. Südtiroler Museumstag erörtert. 70 Museummitarbeiter*innen aus ganz Südtirol nahmen an der Tagung in Tramin teil.

Die Fortbildungsveranstaltung wird jährlich vom Landesamt für Museen und museale Forschung in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Museumsverband organisiert, um die Zusammenarbeit zu fördern, Bilanz über Vergangenes zu ziehen und Neues vorzustellen. So ein neues und aktuelles Thema, das in der Museumswelt weltweit auf großes Interesse stoßt, ist die nachhaltige Entwicklung und damit verbundenen Themen der Bekämpfung von Armut und Ungleichheit, Klimaschutz, der Förderung von Frieden und Wohlstand für alle. „Nach der Verabschiedung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung durch die Vereinten Nationen 2015 hat sich dieser Trend verstärkt“, erklärte die Direktorin des Amtes für Museen und museale Forschung, Monika Conrater, bei der Eröffnung der Konferenz, „und zwar so sehr, dass Ende August dieses Jahres der internationale Museumsrat ICOM in seine neue Museumsdefinition auch die Förderung der Nachhaltigkeit zu einer Museumsaufgabe erklärt hat.“ „Wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, geht es nicht nur um Klimaschutz“, betonte die Direktorin des Südtiroler Museumsverbands, Marlene Messner, „sondern um etwas noch viel Wichtigeres: die Bedürfnisse einer Generation zu sichern, ohne die Zukunft der nachfolgenden Generationen zu gefährden – und dies auch durch museale Arbeit in den drei Nachhaltigkeitsbereichen: Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft.“ Im Rahmen des Südtiroler Museumstages in Tramin ging eine Reihe hochkarätige Referenten auf dieses Thema vertiefend ein. Die Leiterin des Bereichs Ausbildung und Vermittlung des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden und Sprecherin der Ausbildung Arbeitskreis „Nachhaltige Entwicklung“ des Bundesverbandes Museumspädagogik, Carola Rupprecht, unterstrich die Bedeutung des nachhaltigen Funktionierens von Museen (beispielsweise im Sinne des Energiesparens). Ebenso ging sie auf ihr Potenzial, durch Bildungsinhalte und -formate zu einem verantwortungsvollen Umgang zu bewegen und zu Orten zu werden, an denen im Dialog mit den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren eine andere gemeinsame Zukunft geplant werden könne, ein. Der Koordinator des „Ecomuseo del Paesaggio di Parabiago“, Raul Dal Santo, veranschaulichte die Erfahrung des Ökomuseums zur Einbeziehung der Bezugsgemeinden, um ökologische Sanierungs- und Kulturverbesserungsprojekte durchzuführen. Wie Museen jeder Größe, auch die kleinsten, durch umsetzbare Schritte in Richtung nachhaltiges Wirtschaften zu Motoren der nachhaltigen Entwicklung werden können, ging es im Beitrag von Julia Weger, die Museen und Kultureinrichtungen bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitskonzepten begleitet. Es gehe um eine Haltung, nicht um die Umsetzung einer Strategie. Ein Mentalitätswandel hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sei gefragt, waren sich die Teilnehmenden in der Abschlussdiskussion einig.