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Fondazione Antonio Dalle Nogare: WIDE WHITE SPACE – Lesung und Führung 10.11.2023

Eine Erzählung in Bildern kuratiert von Eva Brioschi 10. November 2023
Lecture – 20.00 Uhr
Kostenlose Führung – 19.00 Uhr
Freier Eintritt & light dinner  www.fondazioneantoniodallenogare.com    

Diese Veranstaltung ist Teil des öffentlichen Programms Fondazione Live der aktuellen Ausstellung David Lamelas. I Have to Think About It.
Sie wird den Gästen einen Einblick in die Geschichte der WIDE WHITE SPACE in Antwerpen ermöglichen. In dieser Galerie wurden zwischen 1966 und 1976 die innovativsten und experimentellsten künstlerischen Positionen der damaligen Zeit ausgestellt. Sie entwickelte sich zu einem Ort der kulturellen Debatte und Vermittlung, an dem sich in den 1960er und 1970er Jahren aktive Künstler*innen versammelten. Die Kunsthistorikerin Anny De Decker und der in Düsseldorf an der Akademie diplomierte Künstler Bernd Lohaus gründeten und leiteten die Galerie gemeinsam und luden unter anderem Carl Andre, Joseph Beuys, Marcel Broodthaers, Christo, Daniel Buren, Panamarenko, Lawrence Weiner und eben auch David Lamelas ein. Letzterer wurde von Broodthaers, De Decker und Lohaus während eines Besuchs der Biennale von Venedig 1968 „entdeckt“, wo seine Arbeit Office of Information about the Vietnam War at Three Levels: The Visual Image, Text and Audio im argentinischen Pavillon ausgestellt war. Zwischen Broodthaers und Lamelas entwickelte sich fortan eine Freundschaft, die aus gegenseitigem Austausch und Anregungen bestand, sowie aus regelmäßigen und intensiven Begegnungen, die durch die Aktivitäten der WIDE WHITE SPACE, an denen beide teilnahmen, bestimmt wurden.   Zur Würdigung der biografischen Verknüpfung und der Affinität zwischen den Recherchen der beiden Künstler – und somit ihres Beitrages zu einem außergewöhnlichen Kapitel der europäischen Kunstgeschichte – wird im Anschluss an den Vortrag der Kuratorin der Film Une Seconde d’Eternité (D’après une idée de Charles Baudelaire) von Broodthaers aus dem Jahr 1970 gezeigt. Es handelt sich um einen 16-mm-Film von einer Dauer von nur einer Sekunde, der in einer potenziell unendlichen Schleife wiedergegeben wird. Ein ikonisches Werk des belgischen Künstlers, das für die Dauer dieser einmaligen Veranstaltung in einen Dialog mit der Ausstellung von Lamelas tritt und den Raum und die Zeit der Ausstellung in einer besonderen, vergänglichen und poetischen Form des Augenblicks aktiviert.