Das Euregio-Museumsjahr 2021 hat über 60 Museen in Südtirol, dem Trentino und Tirol miteinander vernetzt: sie alle haben, allein oder mit Kooperationspartnern, unter dem Motto „Museum bewegt“ eine Vielzahl von Veranstaltungen, Filmprojekten und Ausstellungen konzipiert. Da war es für den Museumsverband Südtirol naheliegend, in einer Bildungsfahrt Austellungen von Museen in den Nachbarländern zu besuchen und den Austausch fortzusetzen. 3 vollkommen unterschiedliche Ausstellungen erwarteten die Südtiroler*innen, jede von ihnen war eine Bereicherung.Am Vormittag führte Mag. Sonja Fabian durch die Ausstellung im Zeughaus Innsbruck „Gehen – Fahren – Reisen“, die fast ausschließlich, auch Coronabedingt, fast ausschließlich aus den Sammlungsbeständen der Tiroler Landesmuseen konzipiert wurde. Sie erzählt die Geschichte der Mobilität im Euregio-Raum im Zeughaus in Innsbruck, ergänzt mit einigen Gegenwartsbezügen und einem Ausblick auf die Zukunft.
Ein historischer Ort erwartete uns beim Mittagessen, der Gasthof „Tippeler“ in Schwaz, dessen Anfänge ins 17. Jahrhundert zurückreichen und der wie ein Wunder auch vom großen Brand 1809 verschont blieb. Der Wirt Christoph Noggler ließ es sich nicht nehmen, uns ausführlich von der wechselvollen Geschichte seines „Hofwirtshauses“ zu erzählen.
Das Museum der Völker in Schwaz wiederum rückt in seiner aktuellen Ausstellung „Weltbilder erzählen“ ganz bestimmte Objekte in den Fokus, die charakteristisch für jede Kultur sind und uns neue Zusammenhänge erschließen. Direktorin Lisa Noggler-Gürtler spannte einen weiten Bogen, von Kulturkontakten und dem Aufeinanderprallen von Weltbildern, dem Entstehen von Konflikten, von Begegnungskulturen bis zu unseren Vorstellungen, was unsere Welt ausmacht. Die interaktive Ausstellung wirkt nach, und das ist wohl der Sinn der Sache.
Zum Abschluss erwartete uns Edith Hessenberger im Ötztaler Museum in Längenfeld. Das Regionalmuseum sucht im besten Sinn eines Heimatmuseums die Verbindung zwischen historischem und gegenwärtigen Sammeln, Forschen sowie einem viele Facetten umfassenden Vermitteln. In der aktuellen Sonderausstellung Fahrend? Um die Ötztaler Alpen. Aspekte jenischer Geschichte in Tirol wird ein Tabuthema angegangen. Die Geschichte der Jenischen ist eine scheinbar spurlose, geprägt von wirtschaftlicher Not, Krieg und Vertreibung. Die Marginalisierung wirkt bis heute fort.
Im November 2021 steht eine Museumsfahrt ins Trentino auf dem Programm. Infos folgen demnächst!
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