17. März 2023 – 20 Uhr
Kuratiert von Cristiana Perrella & Andrea Viliani
Kostenlose Führung – 19 UhrFreie Eintritt & light dinner
www.fondazioneantoniodallenogare.com
Im Rahmen der Ausstellung Re-Materialisierung der Sprache. 1978-2022 präsentiert die Antonio Dalle Nogare Stiftung am 17. März um 20 Uhr BRACHA’s Lecture. Meeting with Bracha L. Ettinger. Der Veranstaltung, die von den AusstellungskuratorInnen Cristiana Perrella und Andrea Viliani eingeleitet wird, geht um 19 Uhr eine Führung durch die aktuellen Ausstellungen voraus.
Bracha L. Ettinger (Tel Aviv, 1948) – die im Kontext ihrer künstlerischen Praxis den Namen BRACHA angenommen hat – artikuliert verschiedene Medien wie Notizbücher und theoretische Schriften, performative Begegnungs-Events, Zeichnung und Malerei, die sich in einem organischen Kontinuum aus fragmentarischen Anmerkungen zusammensetzen, neben theoretischen Texten, Gemälden und Zeichnungen, charakterisiert durch Entwürfe und Skizzen, manchmal von Flecken, die in reine Farbe getränkt sind, begleitet sowie durch Figurationen, die sowohl phantasmagorisch als auch dicht an möglichen Evokationen sind. Sie alle sind Teil der täglichen Praxis der Künstlerin und beziehen sich auf abstrakte Ideen, die mit einer biografischen und historischen Dimension verwoben sind, die die Erinnerung und das Unbewusste hinterfragt und eine langsame und aufwendige Produktion erfordert, wie sie für ihre kleinformatigen Ölgemälde auf Leinwand oder die aufmerksamen Einträge in die Notizbücher notwendig ist. In ihrer Gesamtheit spiegeln Brachas Werke die Tiefe und Radikalität einer Figur wider, in der verschiedene Matrizen zusammenkommen, von der Psychoanalyse – die Künstlerin war auch Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin – bis hin zur Selbstbestätigung als Künstlerin, Philosophin und feministische Theoretikerin, die sich in diesen Bereichen der Recherche und des Experiments als eine der einflussreichsten Künstlerinnen und Autorinnen der zweiten Hälfte des 20. und des ersten Viertels des 21. Jahrhunderts etabliert hat.
Die Veranstaltung BRACHA’s Lecture. Meeting with Bracha L. Ettinger wird eine Gelegenheit sein, mit dem Publikum diese Konzepte und ihr Vokabular zu vertiefen und zu teilen, deren Relevanz im epochalen Wandel liegt, den sie im zeitgenössischen westlichen Denken, das immer noch überwiegend patriarchalisch geprägt ist, bewirkt haben: Durch die Verbindung von feministischem Denken und Überlegungen zur neuen digitalen Episteme hat Ettinger in beiden Fällen die oppositionellen und binären Logiken überwunden, um die alternative Möglichkeit solitärer (und interner) und kollaborativer (und externer) Praktiken der Ko-Emergenz und Kopoiesis aufzuzeigen.
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